Nach den kalten Wochen vor der Fasnacht kamen einem die Temperaturen um die 0° fast warm vor. Auf jeden Fall war der Zeitpunkt für den Wetterwechsel kurz vor der Fasnacht perfekt. Wiederum hatte ich eine Woche Ferien und lies es mir nicht nehmen, am Schmutzigen Donnerstag, dem Güdismontag und Dienstag in Luzern auf der Gasse zu verbringen. Mit dabei war natürlich die Kamera.
Vor der Fasnacht machte ich mir einige Gedanken was und wie ich fotografieren wollte. Es gab einige Ideen mit dem Blitz, aber schlussendlich entschied ich mich das zu machen, was ich auch in den vergangenen Jahren gemacht habe, mit einem lichtstarken Festbrennweitenobjektiv bei offener Blende zu fotografieren.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Es macht mir einfach Spass mit Blende 1.4 ein bewegtes Sujet zu fotografieren. Zudem gefällt es mir, ein Sujet aus der Masse zu isolieren. Nicht unwesentlich ist jedoch das Gewicht der Ausrüstung. Die D700 mit einem AF-D 50mm f/1.4 oder AF-D 35mm f/2 ist einfach sehr handlich und schon fast leicht. Beide Objektive könnte man in der Hosentasche verstauen, ohne Angst, dass diese rutscht. Einzig mein neues AF-S 85mm f/1.4 ist doch etwas grösser, dafür machen die Resultate noch mehr Spass. Ich hatte einen Hüftgurt mit zwei Objektivtaschen dabei, so konnte ich die Kamera ohne Rucksack mitnehmen und mich gut im romantischen Gedränge bewegen. Einziger Nachteil der Festbrennweitenobjektive ist die Flexibilität. Es ist selten möglich ein Gruppensujet als Gesamtes zu fotografieren, da sich bestimmt immer jemand ins Bild bewegt.
An der Fasnacht mag ich besonders die fantasievollen Einzelmasken und Gruppensujets, da nehmen sich einige Leute sehr viel Zeit für die Vorbereitung. Sehr gerne stehe ich an einer Stelle mit möglichst gutem Licht und sehe dabei dem Treiben zu. Zum Glück habe ich in Luzern Freunde, die dasselbe auch gerne machen. Stefan fotografiert auch sehr gerne und probierte dieses Jahr einige Dinge mit Blitz aus. Ruth schaut einfach gerne zu und war zudem unser Sherpa, beladen mit einer grossen Thermoskanne mit Münzentee-Zwetschgen. Dieser hat den medizinisch nachgewiesenen Effekt, gleichzeitig wärmend und vitalisierend sowie entspannend zu wirken.
Laut Presse waren es 10‘000 Besucher weniger als letztes Jahr. Nach dem gefühlten Gedränge an den neuralgischen Stellen waren es eher mehr, mit dieser Einschätzung bin ich nicht alleine. Trotzdem, die Stimmung war sehr gut und friedlich, angetrunkene Teenager in Zivil waren eher weniger da, eine steife Bise hat doch auch ihr Gutes.
Tja, mit dem heutigen Aschermittwoch war es das wieder, bis nächstes Jahr.