Man kann die Leidenschaft einer Region für einen Fussballclub auch an den Graffiti-Werken seiner Fans erkennen. Unabhängig davon, ob an Mauern, Brücken oder Verkehrsschilder, zur Frage Kunst oder Schmierereien gehen die Meinungen weit auseinander. Auf jeden Fall hat diese Ausdrucksform inzwischen einen festen Platz in der Fussball-Kultur gefunden. Die Region Sursee ist fussballerisch offensichtlich auf den FC Luzern ausgerichtet und hier befindet sich nach Luzern und Agglomeration wahrscheinlich die grösste Fanbasis. So erzählen im Umkreis eine Vielzahl von Graffiti von der Leidenschaft und dem Engagement der Fans für ihr Team und stärken die eigene Identität. Vorzugsweise befinden sich diese an gut sichtbaren Stellen entlang der Autobahn oder den Bahngeleisen und dienen wohl auch als Art von Reviermarkierungen.
Die allermeisten davon sind von handwerklich ausgezeichneter Qualität, daneben gibt es noch die Bemühten und glücklicherweise nur ganz wenige talentfreie Kritzeleien. Einige der typischen Zeichenfolgen sind FC Luzern, FCL, 1901 (Gründungsjahr), Blau-Weiss (Clubfarben) oder Leuchten bzw. Leuchtenstadt. Letzter Zuname hat Luzern bereits seit dem späten Mittelalter, vermutlich bezieht sich dieser auf das lateinische Wort «lucerna», was «die Leuchte» bedeutet. Neben den in Clubfarben gehaltenen Malereien ist oftmals das Entstehungsjahr aufgeführt, offensichtlich ist die Fan-Szene momentan sehr aktiv und mit mehr als 52 % engagiert.
Die hier gezeigte Fotoserie von FCL Graffiti entstand in den vergangenen Monaten rund um Sursee.
- Kameras: Nikon Z7II, Sony RX100VI und Fuji X-T2
- Dateiformat RAW, Bildbearbeitung in Lightroom
- Buchtipp: Fußballgraffiti, das 656 Seiten umfassende Buch erlaubt einen tiefen Einblick in die Fussball-Graffiti Szene in Deutschland
