Kleider machen Leute

Ein altes Sprichwort besagt Kleider machen Leute, heute wohl eher man sieht gut darin aus. Aber eigentlich geht es bei der Sportbekleidung um viel mehr, so z.B. um Funktionalität und Tragkomfort. Wenn dazu noch das Design stimmt, wird es für stimmige Fotoaufnahmen erheblich einfacher.

Ab und zu fotografiere ich firmenintern, für mich eine willkommene Abwechslung. Normalerweise ist der PC mit Excel und Konsorten mein Arbeitsplatz. Bereits letztes Jahr sind etliche Fotos entstanden und die Modelle arbeiten alle in der Firma in verschiedensten Funktionen wie Marketing, Service, Verkauf oder Product-Management. Nebst dem Arbeitsplatz verbindet sie die Liebe zum Velosport, sei es nun Rennrad, Marathon, Freeride oder Anderes. Katalogfotos, Headers oder grossformatige Poster mit Arbeitskollegen zu sehen hat etwas, es wirkt einfach authentisch.

Der Vorbereitung und der logostische Aufwand für 2 Tage Fotografieren auf der Lenzerheide war nicht unerheblich. 6 Personen als Modelle, 6 Rennvelos sowie 9 Bikes, Kleider, Accessoires und dazu noch 3 Personen inkl. mir. Die Velos und Bikes waren vorher noch im Service, damit die aktuellsten Komponenten montiert waren. Das Ganze wurde vom Marketing perfekt geplant und stressfrei umgesetzt. Dies war mir eigentlich von Anfang an klar und so konnte ich den Fokus gleich auf das Fotografieren richten. Etliche Kleidermuster standen nur an diesen Tagen zur Verfügung und so galten meine Sorgen dem Wetter und dem Licht. Aber wie so oft in der Vergangenheit kam es glücklicherweise wie gewünscht. Die Lenzerheide und Umgebung war für die Umsetzung perfekt geeignet, schöne Routen, prächtiges Panorama und alles sehr gut erschlossen.

Die Umsetzung erfolgte sehr einfach, wir fuhren jeweils zusammen vorgeplante Routen ab, die verschiedenen Kleider wurden im Rucksack mitgeführt. Sobald wir einen schönen Standort sahen, wurden einige Fotos gemacht. Dafür mussten die Lieben etliche Male den Berg hinauf bzw. hinunter fahren, bis die Aufnahmen passten. Danach ging es weiter auf der Strecke zur nächsten Position. Am ersten Tag standen ausschliesslich Bike-Fotos auf dem Programm, am Zweiten Road- und Accessoires-Fotos. Bezüglich Fotoequipment habe ich mich auf das Minimum beschränkt, ich musste ja alles Mittragen. Einzig den Aufsteckblitz im Auto zu lassen, habe ich nachträglich bereut. Zu Not half aber der Aufklappblitz. Bisher ist mir dieser nur durch versehentliches Aufklappen aufgefallen, diesmal brachte er einen echten Nutzen.

An diesen zwei Tagen bekamen wir auch Skurriles zusehen. Abends am ersten Tag im Bikepark, die Bahn fuhr nicht mehr und wir hatten die Strecke fast alleine für uns. Da kam einer mit einem Auto runtergefahren. Hätte ich es nicht selbst gesehen, würde ich es nicht glauben. Aber offensichtlich ist es möglich. O.k. ein Subaru ist ja auch eher ein Traktor. Am zweiten Tag blubberte noch ein Plymouth Fury Sedan, 1961er Jahrgang, mit einem Hund auf dem Beifahrersitz genüsslich vorbei.

Es wurden zwei äusserst intensive Tage, dennoch hat es offenbar allen Spass gemacht. Gesamthaft entstanden ca. 2000 Fotos. Bei einer ersten Durchsicht reduzierte sich die Auswahl auf etwa 800, wovon ich schlussendlich 200 Fotos bearbeitete. Nun hoffe ich Einige in Katalogen und anderen Medien wieder zu begegnen, dies wäre wohl das schönste Kompliment.

Informationen zu den Aufnahmen

  • Nikon D810 mit AF-S 24-70mm f/2.8 und AF-S 70-200mm f/2.8
  • Einige Aufnahmen mit kamerainternem Aufklappblitz, Leistung manuell auf 100%
  • Dateiformat RAW, Bildbearbeitung in Lightroom
  • EXIF-Daten sind in den Fotos enthalten